Auf der 163m langen Promenade, die sich über 3 Decks erstreckt wurde viel geboten, vor allem auch für das Auge, denn die Dekoration und die Beleuchtung waren einfach klasse.

Fähre Color Magic

Fähre Color Magic - Kiel-Oslo

Ein bisschen nervig war die lange Abfertigungsdauer, was bei so vielen Passagieren aber auch nicht verwundert. Man muss mit dem Gepäck schon etliche Meter zurücklegen, ein Koffer mit Rollen ist also Pflicht. Natürlich sind wir nach dem Verstauen unserer Sachen sofort aufs Deck gegangen und ich habe die ersten Fotos im Kieler Hafen und während der Ausfahrt gemacht. Bei so einem großen Schiff merkt man kaum, dass es sich bewegt. Das war die ganze Reise über so, denn das Meer war durchgehend ruhig. Gespannt waren wir auch auf das Essen im großen Restaurant. Die Auswahl der Speisen war reich und vielfältig. Wie immer, wenn ein breites Publikum versorgt werden muss, ist alles eher vorsichtig gewürzt. Aber es ist für jeden etwas dabei und man wird satt.

Man sollte allerdings bedenken, dass die Getränkepreise an Bord recht hoch sind, daher empfiehlt es sich, die Grundversorgung (Wasser, Bier, Wein etc.) selbst mitzubringen. Es ist übrigens erlaubt, Speisen und Getränke mitzuführen, also keine Hemmungen...

Promenadendeck
Mit der Fähre Color Magic von Kiel nach Oslo

Nach dem Essen ging es wieder rauf aufs Deck, die Kamera dabei. Der erste Sonnenuntergang auf See wurde dann auch von vielen Passagieren fotografisch festgehalten. Es begegnen einem auch viele andere Schiffe, kleine wie große und es gibt immer etwas zu sehen, weil ja rechts und links die meiste Zeit die Küsten von Dänemark und Schweden zu sehen sind. Unbedingt sollte man als Fotograf daran denken, die riesige Öresundbrücke nicht zu verpassen. Leider waren wir gerade in dem Moment beim Essen und haben sie nur durchs Bullauge gesehen. Auf der Rückfahrt passierten wir die Brücke leider mitten in der Nacht.

Die erste Nacht an Bord verlief sehr ruhig, die Kabinen sind hervorragend schallisoliert und wir haben prima geschlafen. Morgens waren wir allerdings schon sehr früh wach und konnten durchs Bullauge den Sonnenaufgang bewundern. Dann dauert die Fahrt auch nicht mehr lange, bis man sich der norwegischen Küste nähert.

Kurz vor Oslo
Color Magic von Kiel nach Oslo - Vorgelagerte Insel

Dieser sind viele kleine Inseln vorgelagert, mache davon auch mit Geschützen bestückt, um unerwünschte Urlauber fernzuhalten oder einfach nur um das Land zu veteidigen. Es war zwar etwas dunstig, wenn auch sonnig und wolkenlos, aber die Fahrt durch den Fjord war dennoch interessant und die Neugier auf Oslo wuchs.

Im Hafen angekommen dauerte es natürlich wieder einige Zeit, bis man endlich vom Schiff an Land war. Nach einer kleinen Zigarettenpause nahmen wir dann eines der reichlich verfügbaren Taxen und fuhren aufgrund des nur 4-stündigen Aufenthalts in Oslo umgehend zum ersten Ausflugsziel, dem Vigelandspark mit seinen über 200 ungewöhnlichen Skulpturen. Wegen der vielen Besucher war es nicht einfach, einige dieser Skulpturen menschenfrei zu fotografieren.

Vigelandspark Oslo

Vigelandspark Oslo

Aber es lohnt sich auf jeden Fall, solche Momente abzuwarten und die richtige Perspektive zu finden. Anschließend fuhren wir mit dem Taxi zur beeindruckenden Oper am Hafen, die eine ganz besondere Architektur aufweist. Als Segen für Architekturfotografen stellt sich die Tatsache heraus, dass eigentlich alles schief gebaut ist und man sich um gerade Linien wenig Gedanken machen muss. Mich reizte besonders die große verglaste Wand mit den schönen Spiegelungen, vor allem der Wolken, die praktisch genau zur richtigen Zeit am Himmel vorbeizogen.

Die Zeit wurde dann auch schon knapp, sodass wir von dort aus mit dem Taxi wieder direkt zur Color Magic fuhren. Unser Tipp: Einen Tag länger in Oslo bleiben und mit dem nächsten Fährschiff wieder abreisen, denn die fahren täglich. Dann muss man das Gepäck zwar noch mal transportieren, aber das lohnt sich sicher, denn Oslo hat so viel mehr zu bieten. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. In Oslo war es wärmer und sonniger als zur gleichen Zeit in Deutschland, einfach ideal. Hatten wir so weit nördlich gar nicht erwartet...

Opernhaus Oslo

Opernhaus Oslo

Pünktlich um 14:00 Uhr lief das Schiff wieder aus dem Hafen aus und es ging zurück Richtung Heimat. Da ich schon bei der Hinfahrt so ziemlich alles fotografiert hatte, blieb die Kamera nun in der Kabine und die Entspannung stand im Vordergrund. Leider war das Deck bei dem schönen Wetter schon sehr schnell völlig belegt und wir mussten eine Weile auf eine Sitzgelegenheit warten. Ich hatte auch den Eindruck, dass auf der Rückreise mehr Passagiere an Bord waren. Offensichtlich wollen auch viele Norweger Deutschland besuchen.

Mir wurde es dann ohne Kamera aber doch etwas langweilig, sodass wir uns eine kleine Ruhepause in der Kabine nahmen, bevor es dann wieder ins Restaurant ging. Anschließend schauten wir uns noch mal etwas genauer auf der Promenade um. Am Abend gingen wir natürlich wieder auf Deck und genossen den schönen Ausblick.

Wir hatten ja zum Glück etwas Wein mitgenommen, den wir dann später in der Kabine genießen konnten. Übrigens ist auch ein Fernsehgerät in der Kabine, aber nur mit 3 deutschen Sendern: ARD, ZDF und 3SAT

An der Oper

Opernhaus im Hafen Oslo

Am nächsten Morgen ist man der deutschen Küste schon wieder sehr nah und jetzt war auch das Wetter nicht mehr so schön. Grauer Himmel und auch etwas Regen, je näher wir Kiel kamen. Vor dem Hafen wendet das Schiff und fährt dann rückwärts ein. Das dauert eine Weile und man kann noch mal alles in Ruhe betrachten. Erstaunlich, wie pünktlich alles vonstatten ging. Das Schiff war immer minutengenau vor Ort.

Das Auschecken dauerte wieder recht lange. Schon von Bord aus konnten wir unser geparktes Auto sehen, dass auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz stand (24,00€ für 3 Tage).

Dieser Kurztrip ging doch sehr schnell vorbei und irgendwie waren wir gefühlt noch nicht wieder richtig zurück in Deutschland. Es waren eben doch sehr viele Eindrücke zu verarbeiten. Auf der Autobahnfahrt hat man dazu genügend Zeit.

Yachthafen vor Oslo

Yachthafen vor Oslo

Ich war natürlich sehr gespannt darauf, mir die gemachten Aufnahmen auf dem großen Bildschirm anzusehen. Immerhin entstanden in der kurzen Zeit über 400 Fotos. Eine erste Auswahl ist bereits bearbeitet und kann in Kürze in den Galerien betrachtet werden.

Unser Fazit: Wir können diesen Trip uneingeschränkt empfehlen! So ein kleiner Urlaub zwischendurch ist eine interessante Sache und es lohnt sich nicht nur für Fotografen.

Man sollte dennoch vorher gut planen und sich vorbereiten, damit die kurze Zeit wirklich sinnvoll genutzt werden kann. Meine Partnerin macht die Planung immer sehr gründlich - an dieser Stelle mal ein dickes Lob! Ich bin eher der Typ, der einfach drauf los fährt... und dann wahrscheinlich eine Menge verpasst. Nächstes Jahr werden wir vorraussichtlich eine längere Tour nach Norwegen unternehmen, denn das Land bietet so viel.